Mobbing kommt vom englischen „mob“, was übersetzt „Meute, randalierender Haufen“ bedeutet. Das Verb „to mob“ bedeutet pöbeln und trifft die Bedeutung des Wortes Mobbing schon ziemlich genau.Ursprünglich wurde dieser Begriff vom schwedischen Arzt Peter Paus Heinemann aufgegriffen. Er bezeichnete damit Gruppenattacken gegen eine Person, die sich von der Norm abweichend verhält.
„He sees it as group behavior that occurs suddenly and subsides suddenly, bringing everything back to normal again“ (vgl. Munthe 1989, S. 68). Im englischen Sprachraum wird auch oft dass Wort Bullying verwendet, was soviel wie tyrannisieren bedeutet.
Mobbing ist also eine Form offener und/oder subtiler Gewalt, die regelmäßig über längere Zeit mit dem Ziel der sozialen Ausgrenzung des Opfers stattfindet. Es kann sich dabei um verbale und/oder physische Gewalt handeln. Am Arbeitsplatz versteht man unter Mobbing eine konfliktbeladene Kommunikation, die sowohl unter Kollegen, als auch unter Kollegen und Vorgesetzten stattfinden kann, und ist durch länger anhaltende, systematische und auf eine Person gerichtete Schikanen gekennzeichnet.
In der Arbeitswelt richtet Mobbing nicht nur Schaden beim Opfer an, sondern ist auch auf betriebswirtschaftlicher Ebene ein Problem. Aber nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch in der Schule ist Mobbing zu einem erheblichen Problem für viele Jugendliche geworden das nur das Ziel: hat das Opfer „fertig“ zu machen, indem es schikaniert, beschimpft oder isoliert wird.
Mobbing durch körperliche Gewalt: Dazu gehören Handlungen wie Verprügeln, Sachbeschädigungen, Erpressung, Nötigung, ect.
Verbales Mobbing: Schüler werden wegen ihres Verhaltens, Aussehens, Herkunft, Schulleistungen ect. beleidigt und verbal attackiert. Dies kann direkt vor dem Opfer aber auch hinter dessen Rücken passieren,
Stummes Mobbing: Diese Form macht sich durch Verachten, „Links liegen Lassen“, Ausschluss aus der Klassengemeinschaft oder Gruppe bemerkbar. Es kommt dabei nicht zu direkten physischen oder psychischen Attacken..
Mobbing in der Schule, aber auch am Arbeitsplatz, passiert immer auf dieselbe Art und Weise. Der Mobbing-Prozess lässt sich in vier Phasen einteilen, die man als zugrunde liegende Struktur für Mobbing angeben kann.
Phase 1: erhöhte Konfliktneigung
Zufällige Konflikte, Ungerechtigkeiten, Meinungsverschiedenheiten, die Suche nach Sündenböcken für eigene Fehler, Aggressionen, unethische Kommunikation, Minderheiten und noch vieles mehr kann zu einer erhöhten Konfliktneigung führen.
Phase 2: Mobbing
Aus dieser anfänglichen Konfliktneigung entwickeln sich handfeste Streitereien und psychische Gewalt in Form von Mobbing. Das Mobbing-Opfer gerät immer mehr in einen Teufelskreis, bei dem die Folgen von Mobbing (Unsicherheit, Nervosität, vermehrte Fehler bei der Arbeit, Krankheit) für die Ursachen, dass eine Person gemobbt wird gehalten werden. Das Opfer wird für den Angreifer immer leichter zu mobben (vgl. Leymann 1993, S.58).
Phase 3: Einmischung
Früher oder später wird Mobbing auch von außenstehenden Personen erkannt, denn das Verhalten des Mobbers und des Gemobbten werden immer auffälliger. In dieser Phase könnten die Wogen noch geglättet werden, wenn von außen gezielt eingegriffen wird.
Phase 4: Ende
Wird die Chance zur Beendigung des Mobbing durch einen Außenstehenden nicht genutzt, ergibt sich ein trauriges Bild. Mit der Zeit hat das Opfer mit schweren psychischen Problemen zu kämpfen und dessen Persönlichkeit wird nachdrücklich verändert. In manchen besonders schlimmen Fällen kann es sogar bis zum Selbstmord kommen (vgl.Leymann 1993, S.58).
Die Ursachen von Mobbing in der Schule können sehr verschieden sein, denn dem Mobbing liegen meistens Konflikte zu Grunde, die die unterschiedlichsten Auslöser haben können (Unterforderung, Überforderung, überzogenes Leistungsverhalten, Identifikationsverluste, gestörtes Schul- oder Klassenklima).
Weitere Ursachen für Mobbing können sein:
Die finanzielle Lage der Eltern: Können gewisse Markenartikel bei Kleidung, Schuhen oder anderen Sportartikeln auf Grund der finanziellen Situation nicht von den Eltern gekauft werden, ist dies allein oftmals schon ein Grund, dass jemand zu einem Außenseiter und somit zu einem Mobbing-Opfer wird.
Anders zu sein als der Großteil der Gruppe(Minderheiten): Andere Nationalität, andere Sprache, andere Kultur oder eine andere Religion könne vermehrt Opfer von Mobbing werden (vgl. ).
Zusammenfassend kann man sagen, dass die familiäre Situation, die soziale Situation, die Herkunft, bestimmte Verhaltensweisen oder Eigenschaften und noch vieles mehr es ausmachen, ob ein Schüler(in) Angst davor haben muss, selbst einmal Opfer von Mobbing zu werden.
Experten schätzen, dass etwa 20 % der jährlichen Selbstmordfälle durch Mobbing ausgelöst werden. Mobbing in der Schule kann also für die meisten Jugendlichen sehr schwerwiegende Folgen für den weiteren Lebensweg haben.
In folgenden Bereichen kann es beim Mobbing-Opfer zu Schädigungen kommen:
Studien haben gezeigt, dass von den Langzeitfolgen her Mädchen unter Mobbing in der Schule weniger leiden als Jungen. Für Mädchen ist die Reintegration in die Gemeinschaft einfacher. Männliche Mobbing-Opfer finden in der Schule oft keinen sozialen Rückhalt mehr.
Genauso vielfältig wie die Ursachen, die Symptome und die Folgen von Mobbing sind die Lösungsansätze um Mobbing generell zu verhindern oder es zu beenden, wenn es bereits stattfindet. Was kann man konkret tun um Mobbing entgegen zu wirken:
Schüler/innen
Sollen den Mut haben, sich an eine Person zu wenden, die helfen kann (Lehrer, Schulpsychologen, Eltern, Freunde, Außenstehende, Beratungsstelle). Viele Opfer schämen sich, dass sie gemobbt werden und leiden still vor sich hin. Es ist jedoch wichtig, dass sie erwachsenen Personen, denen sie vertrauen, von Mobbing-Vorfällen erzählen.
Lehrer/innen
Sollten klar Standpunkt beziehen und versuchen, zumindest den "zusehenden" Mitschülern, möglichst aber auch den Tätern einen Perspektivenwechsel zu ermöglichen und ihnen die psychischen Folgen für die Opfer in einer solchen Situation klar zu machen. Sie sollen Schüler ermutigen, über Mobbing-Vorfälle zu berichten. Opfer müssen geschützt und unterstützt werden, Täter sind zur Rede zu stellen und aktiv in die Lösung mit einzubeziehen.
Eltern
Sollten die Warnsignale von Mobbing kennen. Sie sollten das Kind ernst nehmen, wenn es z. B. nicht mehr in die Schule gehen will, morgens Magenschmerzen hat, Alpträume hat, viel krank ist oder Schulsachen beschädigt nach Hause bringt. Bei Mobbing-Verdacht sollten sie nicht vorschnell mit dem Täter Kontakt aufnehmen, sondern die Schule informieren und fordern, dass gehandelt wird.
Allgemein sollten in Schulen und Gemeinden präventive Maßnahmen gegen Gewalt und Mobbing durchgeführt werden. Mögliche Lösungsansätze wären hier z.B. soziale Kompetenz-Trainings und Trainings zur Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikationstrainings und Konfliktbewältigungstrainings.
Stangl, Werner (2005). Mobbing in der Schule.
WWW: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/
KOMMUNIKATION/MobbingSchule.shtml (06-06-06)
www.schulpsychologie.at/gewaltpraevention/MOBBING.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Mobbing_in_der_Schule
http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Schule/s_360.html
http://www.infoquelle.de/Job_Karriere/Mobbing/ schulmobbing_ursachen.cfm